DIE KÜNSTE IN DER EPOCHE DES RAUMES
Author: Ana María Rabe (editora)
Barcelona, May 2010
Number: 36
Format: 14x20 cm
321 pages
Languages: Catalan, spanish and german
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Der Versuch, die Dimensionen des Begriff s des „Raumes“ zu ergründen, ist im zeitgenössischen Denken fast allgegenwärtig
und in einer großen Anzahl von Disziplinen vorzufinden. Die Dehnbarkeit des Begriff s, sowie seine wichtige Bedeutung für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft en haben ein breites Spektrum von Refl exionen in diachronischer wie in synchronischer Hinsicht hervorgebracht: In diesem Sinne sei beispielsweise daran erinnert, dass der fruchtbare Dialog
zwischen „Raum“, „Geometrie“ und „Mathematik“ bis in die klassische Antike zurückreicht. Man beachte auch, dass das axiomatische Format der ebenen, euklidischen Geometrie die Grundlage für das schuf, was wir heute als „Elliptische Geometrie“ (Riemann) oder „Hyperbolik“ (Bolyai-Lobachecvsky- Gauss) bezeichnen; letztere haben uns wiederum im Zuge der Erfordernisse der modernen Physik zu den nicht-euklidischen Geometrien geführt, ohne die man die gekrümmte Raum-Zeit (Einstein) schwerlich hätte beschreiben können, eine Größe, die es möglich gemacht hat, eine große Einheit physischer Bestandteile des Universums kennenzulernen.
Die Idee des „Raumes“ war und ist – so kann man sagen –ein wahrer „topos“, in dem sich die geisteswissenschaft lichen/ sozialen und die experimentellen Wissenschaften in einem fruchtbaren Dialog begegnen. So gestaltet sich auch die Wechselbeziehung zwischen „Kunst“ und „Raum“ zu einem Instrument, mit dem eine Vielzahl von Situationen und Problemen behandelt werden kann: Das zunehmende Bewusstsein der zentralen Rolle, die die Idee des „Raumes“ besitzt, hat ein besseres und größeres Verständnis für die Notwendigkeit hervorgebracht, das Problem des „Raumes“ aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren. Die unzähligen Schnittstellen, die sich zwischen der „künstlerischen Produktion“ und dem „Raum“ ergeben, stellen ein ausgezeichnetes Instrument dar, um auf intelligente Weise alles zu ergründen, was mit der Refl exion zum Begriff des „Raumes“, seiner Kenntnis, sowie dem Umgang mit ihm zusammenhängt.
Doch in Bezug auf das Verhältnis von „Raum“ und „Kunst“ stellt sich unvermeidlich die Frage, wie jener im Umfeld der letzteren verstanden werden kann. In der „Kunst“ wie auch in anderen Bereichen wird der Begriff des „Raumes“ in unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht. Mit dem Ziel, sich dieser Problematik zu widmen, haben die Residència d’Investigadors CSIC-Generalitat von Katalonien und das Goethe Institut Barcelona im Oktober 2007 ein internationales Symposium zum
Th ema „Kunst und Raum“ organisiert, dessen Ziel es war, einige Raumkonzeptionen in der Kunst zu präsentieren und dieselben auf eine theoretische und philosophische Grundlage zu stellen.
Alle diese Aspekte liegen im vorliegenden Band in präziser Weise vor, der dank der Zusammenstellung von Dr. Ana María Rabe ein Instrument ersten Ranges liefert, um die genannten Wechselbeziehungen, sowie eine Vielzahl von Nebenaspekten, die aus dem fruchtbaren Dialog hervorgehen, kennenzulernen und über sie nachzudenken.
Die Residència d’Investigadors und das Goethe-Institut von Barcelona sind ausdrücklich stolz darauf, dass sie die genannte
Vortragsreihe organisiert haben, die sich nun in diesem Werk niederschlägt, das allen Forschern und Bürgern die Möglichkeit liefert, sich vertieft auf dieses Th ema einzulassen, ein Problem, das in den letzten Jahrzehnten – z. B. durch die Intervention
vieler Künstler und Architekten im öff entlichen Raum unserer Städte und die damit einhergehende Schaff ung neuer Verwendungsformen der öff entlichen Räume – zum Gegenstand öff entlicher Debatten geworden ist.
Francesc Farré (Direktor)
Luis Calvo (Direktor für den Kulturund Wissenschaft sbereich)
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